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Johanne Lykke Holm
Rote Sonne

»In Rote Sonne behält Johanne Lykke Holm ihre stilistische Einzigartigkeit bei, es ist ernst, dicht und dunkel – durchtränkt von Schicksal.«

Dagens Nyheter

»Johanne Lykke Holm schreibt mit einer Sprache, die fast zum Anfassen ist. Schwarz, funkelnd und zähflüssig, wie ein Rinnsal von Öl, das sich über die weißen Buchseiten schlängelt.«

Gefle Dagblad

Johanne Lykke Holm
Rote Sonne

Originaltitel: Röd sol
Aus dem Schwedischen von Hanna Granz
Covermotiv von Shirana Shahbazi
Covergestaltung von Marco Jann
272 Seiten • Gebunden, mit Schutzumschlag
Format 14,5 x 20,5
€ (D) 25,00 • sFr 34,00 • € (A) 25,70
ISBN 978-3-311-35019-4 • Auch als E-Book
WG 1 112 • 17. September 2024 

Ein brütend heißer Sommer in einer schmutzigen, trägen Stadt am Fluss. India arbeitet an der Universität dieser Stadt und lebt gemeinsam mit ihrem Freund Kallas in einem Wohnkomplex mit Parkanlage. Da lädt Desma, eine Freundin aus Kindertagen, das Paar in ihr großes Haus am Meer ein, und die beiden fahren hin. Dort angekommen, legt sich jedoch eine seltsame, unheimliche Stimmung über die scheinbare Urlaubsidylle. Im Radio wird von verschwundenen Kindern berichtet, ein Mann ertrinkt fast beim Baden, Feuer wüten in der näheren Umgebung. Eines Nachts tauchen drei Kinder auf, die allein sind und nirgendwo hin können. Desma bietet den Kindern Unterschlupf für die Nacht, aber als sich der Waldbrand weiter ausbreitet, sind sie gezwungen, länger zu bleiben. Die Dinge verkomplizieren sich, als India und Kallas eine liebevolle und fürsorgliche Beziehung zu den Kindern aufbauen und letztlich vor der Frage stehen, wem Kinder eigentlich gehören, ob sie überhaupt jemandem gehören.

In Rote Sonne erzählt Johanne Lykke Holm von Gemeinschaft und Familie, von Fürsorge und Verantwortung, aber auch von drohender Gewalt und Unheimlichkeiten, von Versehrungen, die Menschen ein Leben lang prägen. Johanne Lykke Holm schafft mit ihrer kraftvollen und einzigartigen Bildsprache eine intensive Atmosphäre und erzählt eine Geschichte, die so glaubhaft wie metaphysisch ist, traumgleich und gleichzeitig hellwach.

JOHANNE LYKKE HOLM, geboren 1987, ist Autorin und Übersetzerin. Sie hat u. a. Olga Ravn, Yahya Hassan, Josefine Klougart und Hiromi Ito ins Schwedische übertragen. Ihr Roman Strega wurde in dreizehn Sprachen übersetzt und war nominiert für den Literaturpreis der Europäischen Union sowie den italienischen Literaturpreis Premio Strega. Johanne Lykke Holm lebt mit ihrem Mann und vier Kindern in Malmö.

© Benedikt Schnermann

HANNA GRANZ, geboren 1977, hat in Bonn und Greifswald Skandinavistik studiert und war Mitarbeiterin des Literaturhauses Leipzig. Zuletzt hat sie u. a. Werke von Alex Schulman, Tove Alsterdal, Sofie Sarenbrant sowie Strega von Johanne Lykke Holm ins Deutsche übertragen. Sie lebt mit ihrer Familie im Werratal. In ihren Übersetzungen versucht sie, den Originaltexten ihren Ton abzulauschen und ihn nachzubilden; die Bilder, die der Text hervorruft, zu erfassen und in denselben Farben nachzumalen.

SHIRANA SHAHBAZI, geboren 1974 in Teheran, ist eine international renommierte Künstlerin und Fotografin. Das Cover von Rote Sonne zeigt ihre Fotoarbeit Schmetterling-32-2008, 2008. Ihr Werk verdeutlicht, dass Wahrnehmung ein aufwendiger Konstruktionsprozess ist, der die Wirklichkeit nie abbildet, sondern immer inszeniert. Shirana Shahbazi ist in den Sammlungen wichtiger Institutionen weltweit vertreten und wurde im Jahr 2019 mit dem Prix Meret Oppenheim ausgezeichnet. Sie lebt in Zürich.

Im Film Not Faking Utopia von Ann Kathrin Doerig und Benedikt Schnermann erzählt Johanne Lykke Holm aus ihrem Leben und von ihrer Arbeit und liest aus Strega.